Andacht von Jette Förster

WAS UNS BLÜHT…

Liebe Gemeinde,

nehmen Sie einmal eine Blüte in die Hand. Wenn keine vor Ort ist, dann suchen Sie eine in der Erinnerung.
Zart. Leuchtend. Einzigartig. Gewachsen – irgendwo aus der Erde, im Stillen, oft verborgen. Gepflegt, gegossen, umsorgt. Vielleicht im Gegenwind. Vielleicht unter praller Sonne.
Diese Blüte ist mehr als Dekoration für einen Sommertag. Sie ist ein Zeichen. Ein Symbol für das, was möglich ist, wenn Leben Raum bekommt. Wenn Zeit zum Wachsen da ist. Wenn die Wurzeln verbunden bleiben mit der Quelle des Lebens: Gott selbst.

„Der Gerechte blüht wie ein Palmbaum, er wächst wie eine Zeder auf dem Libanon. Gepflanzt im Hause des HERRN, blühen sie in den Vorhöfen unseres Gottes. Noch im Alter treiben sie Frucht, sind voll Saft und grün.“
(Psalm 92,13–15)

Was blüht uns? Was wartet auf uns? Nächste Woche, nächstes Jahr? Was ist vielleicht gerade zart und verletzlich? Wo brauchen Sie selbst Wasser, Licht, Ruhe? Was möchten Sie zum Blühen bringen trotz oder gerade wegen der Herausforderungen? Wir schauen auf die Blüte. Sie ist ein Geschenk. Und eine Erinnerung: Wir sind nicht die Quelle. Aber wir können die Gärtnerinnen und Gärtner sein. Wir sind gemeinsam unterwegs. Mit Geduld, mit Hoffnung, mit der Treue, die Gott schenkt. Und was uns blüht, ist Gottes Gegenwart. Gottes Segen. Und die Verheißung, dass da noch etwas wächst. Vielleicht gerade dann, wenn scheinbar nichts mehr zu wachsen vermag.
Geduldig. Hoffnungsvoll. Treu.

Amen.

Ihre Jette Förster

1. August 2025
Pfarrerin Jette Förster
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