Betritt ein Besucher die Kreuzkirche, empfängt ihn unter dem Gewölbe eine weihevolle Stille. Zugehend auf den Altar erkennt er die künstlerische und schmückende Symbolik einer christlichen Kirche rechter Hand an der Kanzel, die mit einem einfachen Wort ausgedrückt, den Pfarrerinnen und Pfarrern als „Mikrofon“ dient. Von hier aus können sie, mitten in der Gemeinde stehend, das Wort Gottes verkünden.
Die Kanzel entstand im Jahre 1732 und besteht aus dem Kanzelsockel, dem Kanzelaufgang, Kanzelkorb und Kanzeldeckel. Alle vier Elemente sind mit Schnitzereien und bemerkenswerten bildlichen Darstellungen ausgestaltet worden. Das Bild in der Mitte zeigt den segnenden Christus, rechts davon ist Moses sichtbar und links neben dem Christusbild Johannes der Täufer, der eine Fahne mit der Aufschrift ECCE AGNUS DEI – Seht das Lamm Gottes – trägt.
Neben diesen drei Bildern sind am Kanzelkorb und am Kanzelaufgang Bildnisse der vier Evangelisten Markus, Matthäus, Lukas und Johannes mit ihren dazugehörigen Attributen, dem Löwen, Engel, Stier und Adler, angebracht. Diese Attribute symbolisieren die Auferstehung Christi, die Menschwerdung, den Opfertod sowie die Himmelfahrt Christi und sind die bildliche Veranschaulichung für das anfangs erwähnte Kanzelwort Gottes.
Das Strahlen der Herrlichkeit Gottes verkündet die Gloriole auf dem Kanzeldeckel mit dem eingeschnitzten hebräischen Schriftzug JHWH, was übersetzt heißt „Ich bin der Ich bin da“. Mit diesen Zeichen wird in der Bibel Gott benannt. Die ursprüngliche Gloriole wurde durch Kriegseinwirkungen zerstört und im Jahr 2005 wieder hergestellt. Die goldene Taube unter dem Kanzeldeckel ist das Symbol für den Heiligen Geist.